Auf zwei Ebenen, als Dokumentarfilm und als inszeniertes ironisches Singspiel, wird der authentische 14jährige (Arbeits-)Kampf der amerikanischen Musikerin Abbie Conant gegen Diskriminierung und für Anerkennung und Gleichberechtigung geschildert. 1980 nach anonymem Vorspiel hinter einem Vorhang als erste Solo-Posaunistin eines deutschen Orchesters engagiert, wird sie nach einem Jahr ohne Abmahnung zur zweiten Posaune degradiert. Ein engagierter Dokumentarfilm, der seinen Fall in seinen gesellschaftlichen und kulturgeschichtlichen Zusammenhängen zu werten versucht.

Auf der riesigen Leinwand über der Bühne flackern alte Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Kaliningrad, als es noch Königsberg war. »Immer wurde hier deutsch gesprochen und deutsch gefühlt«, versichert ein Sprecher in anherrschendem Tonfall. Hitler lächelt hinter einem Fenster hervor. Ein deutsches Mädel melkt eine Kuh. Dahinter üben sich die Jungs im Boxkampf. Schnitt. Kinder kriechen aus einem Bunker, rundherum Trümmer. Schnitt. Ein goldgelbes Spiegelei landet in einer Pfanne. Pflitsch! »Königsberg« spielt in Berlin. Es ist die erste Inszenierung des St.

Ein Traumspiel (Originaltitel: Ett drömspel) ist ein Schauspiel von 1902 vom schwedischen Schriftsteller August Strindberg. Ein Engel, die Tochter eines Gottes, reist durch die Welt und entdeckt das Unglück der Menschen, ein Unglück, das keine Erlösung und keine Befreiung kennt. "Es ist schade um die Menschen", lautet dann auch das Leit- und Leidmotiv des Stückes, ein Stoßseufzer, der ganz nebenbei zu verstehen gibt, dass man mit dieser seltsamen Gattung eigentlich nur Mitleid haben kann.

Engel der Tankstelle von Ed Thomas steht ein Mord der Liebe im Weg: Brons Bruder Bri hat Lämmer von Aces Eltern erschlagen und wird vermisst. Aces Familie hat ihn umgebracht, weil sie dachte, er sei von der Behörde, die ihnen das langsam im Sandboden versinkende Küstenhaus nehmen will. All dies wird erst durch Rückblenden klar, was dem Stück Spannung verleiht. Schwülstig hingegen klingen die Fantasien der Eltern, die den Verlust des Sohnes für Engelswerk halten. Platt sind die Pseudopoesien der Jungen, die sich mit Fantasie zukiffen.

Paul und Paula ist ein Theaterstück basierend auf der Novelle "Die Legende vom Glück ohne Ende" (The legend of happiness without end) von Ulrich Plenzdorf. Die Liebesgeschichte von Plenzdorf sollte schon 1981 in der Volksbühne auf den Spielplan. Allerdings wollte die damalige Obrigkeit ihrer Bevölkerung diesen Stoff dann doch nicht zumuten. Das Stück wurde abgesetzt, bevor es überhaupt aufgeführt war. Paula, das leidenschaftliche Luder, muss der Zensur ein Dorn im Auge gewesen sein. Da nämlich macht eine, was sie will, selbst wenn ihre große Freiheit nur die Liebe ist.

Rosenkriege ist eine Reihe der Volksbühne. Richard III. - Der Fortschritt: Der böseste aller Herrscher kommt zuletzt: Johann Kresnik inszeniert den letzten Teil von Shakespeares Rosenkriegen im Prater der Volksbühne. Sein Richard ist nicht weniger tyrannisch, obwohl er eine sie ist - gespielt von Karin Neuhäuser. (Source: Der Spiegel)

https://en.wikipedia.org/wiki/Richard_III_(play)

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_III._(Drama)

https://volksbuehne.adk.de/deutsch/volksbuehne/archiv/spielzeitchronik/1990_bis_2000/index.html

Gabriele Gysis Inszenierung von „Heinrich IV., 1 - Die Lohnarbeiter" ist der zweite Teil des Rosenkriege-Projekts der Volksbühne. Das Ende ist kurz und voller Schönheit. Schon vor dem Kampf erschlafft, sinkt der Rebellentrupp im Schneegestöber nieder, zieht die Wolldecken von den mitgebrachten Schubkarren und guckt sich die Schlacht auf Video an. Auf vier Monitoren Getümmel und Gemetzel aus dem „Falstaff“-Film von Orson Welles, auf der Bühne ein mühsames „Was ist die Ehre – ein Wort“.

Als letzte Premiere dieses Jahres bringt die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz am 30. Dezember Gogols "Die toten Seelen" auf die Bühne. Das mit dem Teatr Kreatur koproduzierte Stück basiert auf dem gleichnamigen Roman Gogols. Die Inszenierung stammt von Andrej Woron, Leiter des Teatr Kreatur, der auch Bühne und Kostüme gestaltete.

In seiner neuesten Inszenierung an der Volksbühne blickt Castorf zurück in die Aufbaujahre der DDR. Karl Grünbergs Aktivistendrama „Golden fließt der Stahl“ versteht er dabei als Spionage-Klamotte und versetzt es mit Passagen aus Heiner Müllers Wolokolamsker-Stücken [...] Das 1950 in Nordhausen uraufgeführte „Stahl“-Stück handelt von der Belegschaft eines volkseigenen Stahlwerks. Ein Ingenieur ist verschwunden. Daß er sich in den Westen abgesetzt hat, wollen einige der Arbeiter nicht glauben, zumal die Sabotageakte im Betrieb, für die er verantwortlich gewesen sein soll, weitergehen.

Heiner Müllers "Zement" nach Gladkow, 1973 unter Ruth Berghaus am Berliner Ensemble uraufgeführt, zum Beginn der Spielzeit 1996/97 an der Berliner Volksbühne. Solch Werk "mit einem großen historischen Aufbaupathos" (Müller) über die frühen Jahre der Sowjetmacht heute und hier? Regisseur Andreas Kriegenburg, wieder am Hause, ging das Wagnis ein.